Lise-Meitner-Gymnasium > Aktuelles > Ein Beginn am „Ende der Welt“ – Frankreichaustausch der 8. Klassen

„Tout commence en Finistère“ (= alles beginnt in Finistère) – dies ist der Slogan des Départements Finistère in der Bretagne. Finistère ist das westlichste der französischen Départements und bedeutet „das Ende der Welt“. Für uns begann dort der Schüleraustausch mit dem Collège Coat Mez in Daoulas, einer kleinen Gemeinde in der Nähe der Hafenstadt Brest. Zustande kam der Kontakt über das Deutsch-Französische Jugendwerk, das auch einen Zuschuss zu den Fahrtkosten gab. Vom 8. bis 16. Mai hatten 23 Schülerinnen und Schüler unserer achten Klassen die Gelegenheit, die Bretagne, ihre corres ( = Austauschpartner) und deren Familien und den französischen Alltag kennenzulernen.

In der Bretagne gibt es angeblich 50 Wörter für die diversen Arten von Regen, aber nur ein einziges Wort für die Farben grün, blau und grau. Wer sich aber auf schlechtes Wetter eingestellt hatte, wurde enttäuscht. Ab Samstag war bei den Unternehmungen Sonnencreme statt Regenmantel angesagt. Frau Le Garrec, die Deutschlehrerin am Collège Coat Mez, hatte für uns ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: einen Ausflug nach Roscoff und von dort aus per Boot auf die Île de Batz, eine Führung durch das meeresbiologische Museum „Océanopolis“ inklusive hautnahem Kontakt mit Seestern, Seeigel und Seegurke, und den Besuch einer Ausstellung von „Portraits de Français“ mit anschließendem Foto-Workshop in der früheren Abtei von Daoulas.

Daneben standen Sportturniere, Unterrichtsbesuche, Sprachanimation und Tandem-Aktivitäten auf dem Programm, bei denen die französischen und deutschen SchülerInnen sich gegenseitig kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse festigen und erweitern konnten. Sehr schnell fanden sich alle im Collège Coat Mez zurecht, warteten beim Ertönen der ungewohnten „sonnerie“, des Schulgongs, auf dem Schulhof, um dort von den Lehrkräften abgeholt zu werden, und standen in der Mensa Schlange, um sich an den frisch zubereiteten Speisen, z.B. Paëlla und, als Nachtisch, Eis oder Erdbeeren aus der Region zu bedienen.

Ein besonders wichtiger Teil eines Schüleraustausches ist natürlich die Zeit, die die Jugendlichen mit ihren corres und deren Familien verbringen. Wir alle waren überwältigt von der großen Gastfreundschaft, mit der wir aufgenommen wurden – und wir werden uns alle Mühe geben, den corres und ihren Lehrerinnen beim Gegenbesuch im Oktober einen genauso unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten. (C. Uerschels)