Etwa ein Jahr, nachdem die Städte Smiltene (Lettland) und Willich (Deutschland) sowie die Vidusskola Smiltene und das Lise-Meitner-Gymnasium Willich-Anrath ihre Partnerschaften im April 2018 besiegelten, machten sich am 6. April 2019 20 Schülerinnen und Schüler mit zwei Lehrern auf, um zur Geschichte freundschaftlicher Beziehungen beider Städte und Schulen ein weiteres Kapitel anzufügen.
Der Tag nach der langen Anreise, Sonntag, wurde bei den Gastfamilien verbracht und unterschiedlich genutzt, um Land und Leute schon einmal besser kennen zu lernen. Die folgende Woche erlebten Schüler und Lehrer beider Schulen ein abwechslungsreiches Programm, welches die Gruppe kreuz und quer durch unser EU-Partnerland Lettland führte. Zunächst galt es, unsere Partnerschule und Partnerstadt, z.B. mit der Berufschule genauer kennen zu lernen. Hier konnten Einblicke in die Berufsfelder Koch, Hotelfachangestellte und Textilgestalter praktisch erlebbar gemacht werden.
In Gulbene stand die regionale Eisenbahntradition im Vordergrund. Ein Museum vermittelte Grundinformationen, eine Draisinenfahrt forderte die Muskeln, eine Zugfahrt entspannte die Seele und ein Bahnüberfall mit Entführung, Eintopf essen und Stockbrot strapazierte die Nerven und füllte die Bäuche. Die nächsten Tage brachten Einblicke in die Geschichte des Landes, (inklusive historischer Stadt- und Burgbesichtigung, kleinen Ritterspielen und historischem Festmahl), Förderung der eigenen Backkünste im „Haus des Brotes“ und die Erkundung der europäischen Metropole Riga.
Doch ein europäischer Austausch nimmt auch ernste Themen in den Blick. So besuchte man zusammen eine Müllverwertungseinrichtung, um die Folgen unseres Konsumverhaltens deutlich vor Augen geführt zu bekommen. Gemeinsam überlegten lettische und deutsche Schülerinnen und Schüler auch, was in einem solch wichtigen Jahr für den europäischen Kontinent ihnen selber Europa eigentlich bedeutet.
Der europäische Gedanke kann nur funktionieren, wenn es Menschen gibt, die ihn denken und weiterentwickeln. Fortsetzung folgt 2020. (T. Goetz)